Untreue ist eine der größten Herausforderungen, die eine monogame Beziehung durchlaufen kann. Wenn der Partner betrogen wurde oder selbst einen Seitensprung begangen hat, entstehen komplexe psychische Probleme und Schuldgefühle. Studien zeigen, dass der emotionale Schmerz eines Seitensprungs oft mit einem Vertrauensverlust und intensiven Konflikten einhergeht. Aber warum ist das so, und wie können Paare nach einem Seitensprung wieder zueinanderfinden?
Inhaltsverzeichnis
Untreue: Ein Schock für beide Partner
Wenn der Seitensprung des Partners entdeckt wird, fühlt sich die betrogene Person oft so, als ob ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Gefühle von Wut, Enttäuschung und sogar Hass tauchen auf. Der Schmerz kann so stark sein, dass einige Betroffene von einer Art posttraumatischer Belastungsstörung sprechen. 58 Prozent der Betroffenen berichten, dass sie nach dem Seitensprung oder der Affäre ihres Partners starke psychische Probleme entwickelt haben.
Die häufigsten psychischen Probleme nach einem Seitensprung
- Depressionen: Viele Betroffene verspüren nach dem Fremdgehen tiefe Trauer und Hoffnungslosigkeit.
- Angstzustände: Das Vertrauen in den Partner ist zerstört, was zu anhaltenden Unsicherheiten führt.
- Selbstwertprobleme: Oft fragen sich die Betrogenen, ob sie nicht „gut genug“ waren, was das eigene Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen kann.
Gründe für Untreue und Seitensprünge
Warum kommt es überhaupt zu Seitensprüngen? Laut einer Studie der Universität Göttingen, die von Ragnar Beer geleitet wurde, gaben 54 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen an, dass Unzufriedenheit in der Beziehung ein zentraler Grund war. Weitere Gründe umfassen:
- Mangelnde Kommunikation: Viele Paare versäumen es, über ihre Bedürfnisse zu sprechen.
- Sexuelle Unzufriedenheit: Sexuelle Untreue kann aus einem Gefühl der Langeweile oder Frustration resultieren.
- Emotionales Ungleichgewicht: Einige Menschen suchen außerhalb der Beziehung Bestätigung, wenn sie sich emotional vernachlässigt fühlen.
Affären und Schuldgefühle: Warum Untreue krank machen kann
Affären hinterlassen oft nicht nur beim betrogenen Partner, sondern auch beim fremdgehenden Partner Spuren. Schuldgefühle sind bei beiden Partnern ein häufiger Begleiter nach einem Seitensprung. Studien zeigen, dass 70 Prozent der Fremdgeher von starken Schuldgefühlen geplagt werden. Diese Schuldgefühle führen oft zu psychosomatischen Beschwerden wie:
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
Viele Paare beschreiben den Seitensprung als eine unglaublich belastende Phase, die beide Partner emotional stark mitnimmt. Es gibt jedoch Wege, wie Paare nach einem Fremdgehen wieder zueinanderfinden können.
Fremdgehen verzeihen: Eine gemeinsame Zukunft nach Untreue
Obwohl ein Seitensprung ein Vertrauensbruch ist, entscheiden sich viele Paare dafür, an ihrer Beziehung zu arbeiten. Aber wie geht das? Der Schlüssel liegt in der Kommunikation und der Bereitschaft, gemeinsam an den Problemen zu arbeiten. Psychologen empfehlen Folgendes:
- Miteinander reden: Offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend. Beide Partner müssen die Chance haben, ihre Gefühle zu teilen.
- Schuld nicht nur bei sich suchen: Es ist wichtig, dass der betrogene Partner nicht die alleinige Schuld bei sich sucht. Fremdgehen ist meist ein Symptom tiefer liegender Beziehungsprobleme.
- Professionelle Unterstützung suchen: Eine Paartherapie kann helfen, die Konflikte zu klären und einen Weg in die Zukunft zu finden.
Fremdgehen in monogamen Beziehungen: Was die Forschung zeigt
Menschen in monogamen Beziehungen neigen dazu, eine Affäre als den ultimativen Vertrauensbruch zu betrachten. Laut einer Studie von Seitensprung-Agenturen in Deutschland bleibt dies ein häufiges Thema, über das nur wenig gesprochen wird. 70 Prozent der befragten Frauen gaben an, dass sie das Handy des Partners durchsucht haben, nachdem sie den Verdacht auf Untreue hatten.
Studie zeigt: Wie viele Menschen haben eine Affäre?
Eine repräsentative Studie zeigt, dass etwa 54 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen mindestens einmal in ihrem Leben eine Affäre hatten. Diese Zahlen zeigen, dass Untreue kein seltenes Phänomen ist. Aber warum gehen so viele Menschen fremd?
- Langeweile in der Beziehung
- Unzufriedenheit im Bett
- Emotionale Entfremdung
Die Studie unterstreicht, dass Fremdgehen oft ein Signal dafür ist, dass tiefere Probleme in der Beziehung bestehen.
Psychische Belastung nach einem Seitensprung: Warum macht Untreue krank?
Untreue kann nicht nur emotional, sondern auch körperlich krank machen. Viele Betroffene berichten von psychosomatischen Symptomen, die durch den Stress ausgelöst werden. Dazu gehören:
- Herz-Kreislauf-Probleme durch erhöhten Stresspegel
- Verdauungsstörungen
- Migräne und Spannungskopfschmerzen
Wut und Enttäuschung nach einem Seitensprung können so belastend sein, dass Betroffene professionelle Hilfe suchen müssen. Psychische Probleme nach Untreue sind keine Seltenheit und sollten ernst genommen werden.
Wie mit der Situation umgehen?
Viele Betroffene fühlen sich hilflos und fragen sich: „Was kann ich dagegen tun?“ Hier sind einige Schritte, die helfen können:
- Den ersten Schmerz verarbeiten: Es ist normal, sich nach einem Seitensprung verletzt zu fühlen. Wichtig ist, diesen Schmerz anzuerkennen und sich Zeit zu geben, ihn zu verarbeiten.
- Professionelle Unterstützung suchen: Viele Paare schaffen es alleine nicht, die Probleme nach einem Seitensprung zu lösen. Hier kann eine Paartherapie oder Einzeltherapie helfen.
- Sich nicht in Schuldgefühlen verlieren: Es ist entscheidend, dass beide Partner nicht in Schuldgefühlen verharren, sondern nach vorne blicken.
Affären in der modernen Gesellschaft: Was tun, wenn der Partner betrogen hat?
Eine Affäre in der Beziehung kann unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Während einige Paare den Schlussstrich ziehen, entscheiden sich andere, daran zu arbeiten und der Beziehung eine neue Chance zu geben. Aber was sollten Betroffene tun, wenn der Partner betrogen hat? Hier einige Tipps:
- Nicht sofort handeln: Der erste Impuls ist oft, sofort die Beziehung zu beenden. Doch manchmal lohnt es sich, erst einmal abzuwarten und die eigenen Gefühle zu sortieren.
- Offen miteinander sprechen: Wie schwer es auch ist, der Seitensprung muss thematisiert werden. Nur durch ehrliche Kommunikation können Lösungen gefunden werden.
- Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Viele Paare schaffen es nicht alleine, den Vertrauensbruch zu verarbeiten. Eine Therapie kann helfen, die Beziehung zu retten.
Untreue verzeihen: Eine schwierige, aber nicht unmögliche Aufgabe
Einen Seitensprung zu verzeihen ist zweifellos eine der größten Herausforderungen, denen sich eine Beziehung stellen kann. Der emotionale Schmerz, der durch den Vertrauensbruch entsteht, reicht tief und kann tiefe Wunden hinterlassen. Dennoch ist es möglich, nach einem Seitensprung wieder zueinander zu finden – aber dies erfordert viel Zeit, Geduld und vor allem die Bereitschaft, die Beziehung grundlegend zu reflektieren und neu aufzubauen.
Laut Experten liegt die größte Chance auf eine Heilung darin, dass beide Partner aktiv daran arbeiten, die entstandenen Konflikte zu bewältigen. Vergebung bedeutet nicht, das Geschehene zu vergessen oder zu beschönigen, sondern den Prozess des Loslassens und der Wiederherstellung des Vertrauens zu beginnen. Es ist eine emotionale Reise, die nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist, sondern in Etappen abläuft.
Vergebung als Prozess verstehen
Verzeihen ist keine einmalige Entscheidung, die einfach über Nacht getroffen wird. Es ist ein längerer Prozess, der je nach Tiefe der Wunden und der emotionalen Belastung Monate, wenn nicht Jahre dauern kann. Während des Prozesses kann es zu Rückschlägen kommen – Momente, in denen die alten Verletzungen wieder aufbrechen und Zweifel aufkommen. Wichtig ist, dass beide Partner sich darüber bewusst sind, dass dieser Weg Zeit braucht und dass Schwankungen in den Emotionen normal sind.
- Emotionale Verarbeitung: Zunächst muss der betrogene Partner die Wut, den Schmerz und die Enttäuschung über die Untreue anerkennen und durchleben. Es ist entscheidend, sich nicht zu zwingen, schneller zu vergeben, als man bereit ist.
- Die eigene Position überdenken: Auch der Fremdgeher muss sich seiner Rolle bewusst werden. Ein einfaches „Es tut mir leid“ reicht nicht aus – es bedarf einer tiefen Reflexion darüber, warum es zum Seitensprung kam und welche Bedürfnisse unerfüllt blieben.
Aufrichtigkeit fordern
Der Partner, der fremdgegangen ist, muss sich zu 100 % zur Ehrlichkeit verpflichten. Das bedeutet, dass es keine Geheimnisse mehr geben darf. Jede Form der Verheimlichung oder Beschönigung wird den Heilungsprozess nur weiter verzögern. Aufrichtigkeit bedeutet, sich den schwierigen Gesprächen zu stellen und den emotionalen Ballast zu tragen, der durch die Affäre verursacht wurde.
- Offene Kommunikation: Der fremdgehende Partner sollte bereit sein, alle Fragen des betrogenen Partners zu beantworten, selbst wenn es unangenehm wird. Nur so kann die Unsicherheit, die nach einem Seitensprung entsteht, langsam abgebaut werden.
- Vertrauenswürdigkeit beweisen: Es reicht nicht aus, zu versprechen, sich zu ändern – es muss auch durch Taten bewiesen werden. Vertrauen wieder aufzubauen ist ein Prozess, der durch kontinuierliche Aufrichtigkeit gestärkt wird.
Neue Regeln aufstellen
Damit das Vertrauen wieder aufgebaut werden kann, müssen klare Absprachen getroffen werden. Diese betreffen nicht nur den Umgang mit möglichen Auslösern, die die Untreue begünstigt haben, sondern auch die Art und Weise, wie in der Zukunft kommuniziert und miteinander umgegangen wird.
- Der Umgang mit dem Handy oder sozialen Medien: Oft ist die Untreue in unserer modernen Welt mit digitalen Verbindungen verbunden – sei es durch Nachrichten, soziale Medien oder Dating-Apps. Es kann hilfreich sein, neue Regeln für den Umgang mit diesen Kommunikationsmitteln festzulegen. Manche Paare entscheiden sich dafür, mehr Transparenz zu schaffen, indem sie z.B. Passwörter teilen oder offene Kommunikation über Online-Interaktionen pflegen.
- Gemeinsame Aktivitäten und Zeitplanung: Die Zeit, die man gemeinsam verbringt, sollte bewusster gestaltet werden. Es kann helfen, regelmäßige Paarzeiten einzuplanen, in denen die Beziehung gepflegt und gestärkt wird. Diese gemeinsamen Zeiten können dazu beitragen, die emotionale Bindung wieder aufzubauen und die Nähe zu vertiefen.
Fazit: Was Studien über Untreue zeigen und wie man gemeinsam daran arbeiten kann
Untreue gilt in monogamen Beziehungen als einer der schlimmsten Vertrauensbrüche. Doch es gibt Möglichkeiten, nach einem Seitensprung wieder zueinander zu finden. Die Forschung zeigt, dass es entscheidend ist, wie Paare mit dem Seitensprung umgehen. Miteinander zu reden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten, sind die Schlüsselfaktoren für eine mögliche Heilung.
Die Erfahrung des Fremdgehens ist für viele Betroffene der schwerste Schlag, den eine Beziehung erleiden kann. Doch mit Geduld, Offenheit und dem Willen, die Beziehung zu retten, kann es gelingen, den Schmerz zu überwinden und eine neue, stabilere Basis zu schaffen.
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