Erregungsstörung der Frau: Symptome, Ursachen und Behandlung

Was sind mögliche Gründe bei Problemen der Erregung
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Sexuelle Erregungsstörungen bei Frauen sind ein Thema, das oft tabuisiert wird, obwohl es viele Frauen betrifft. Dabei handelt es sich um eine Form der sexuellen Funktionsstörung, die durch das Ausbleiben oder die unzureichende sexuelle Erregung trotz vorhandener sexueller Stimulation gekennzeichnet ist. Die Symptome können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein und sich erheblich auf das Wohlbefinden und die Beziehungsqualität auswirken. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Symptome, mögliche Ursachen sowie moderne Behandlungsmethoden.

Was ist eine Erregungsstörung bei Frauen?

Die Erregungsstörung der Frau ist eine Unterform der sexuellen Funktionsstörungen und kann sich auf verschiedene Weise manifestieren. Betroffene Frauen haben Schwierigkeiten, eine ausreichende vaginale Lubrikation zu entwickeln oder können trotz körperlicher Stimulation keine sexuelle Erregung empfinden. Dies kann zu Frustration, Stress und sogar zur Vermeidung sexueller Aktivitäten führen.

Hauptsymptome einer Erregungsstörung bei Frauen

1. Verminderte vaginale Lubrikation

Ein zentrales Symptom ist das mangelnde Feuchtwerden der Scheide trotz sexueller Erregung. Dies kann den Geschlechtsverkehr unangenehm oder schmerzhaft machen. Die Ursache kann hormonell bedingt sein, beispielsweise durch einen niedrigen Östrogenspiegel, oder durch äußere Faktoren wie Stress oder bestimmte Medikamente verstärkt werden. Unzureichende Lubrikation kann nicht nur körperliches Unbehagen verursachen, sondern auch emotionale Belastung hervorrufen, da betroffene Frauen möglicherweise das Gefühl haben, nicht ausreichend auf sexuelle Reize zu reagieren.

2. Geringes sexuelles Verlangen

Ein weiteres Anzeichen ist das reduzierte Interesse an sexuellen Aktivitäten, selbst in emotional sicheren und liebevollen Beziehungen. Frauen, die unter einer Erregungsstörung leiden, verspüren oft keine Lust auf sexuelle Begegnungen, was zu Frustration in der Partnerschaft führen kann. Häufig ist dieses Symptom mit hormonellen Ungleichgewichten, psychischem Stress oder negativen Erfahrungen in der Vergangenheit verbunden. Ein vermindertes sexuelles Verlangen kann außerdem durch gesundheitliche Probleme wie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Depressionen beeinflusst werden.

3. Fehlendes Erregungsgefühl

Trotz ausreichender Stimulation können Frauen keine körperliche oder emotionale Erregung verspüren. Dies kann sich durch fehlende vaginale Durchfeuchtung, mangelnde Durchblutung der Genitalregion oder ein allgemeines Gefühl der sexuellen Gleichgültigkeit äußern. Betroffene Frauen berichten oft, dass sie sich emotional von ihrem Körper und ihrer Sexualität distanziert fühlen. Diese Art der Erregungsstörung kann sowohl physische als auch psychische Ursachen haben, darunter Nervenschäden, Stress oder traumatische Erlebnisse.

4. Schwierigkeiten, sexuelle Höhepunkte zu erreichen

Viele Frauen mit sexueller Funktionsstörung berichten über erschwerte oder ausbleibende Orgasmen. Dies kann durch eine reduzierte Sensitivität der Geschlechtsorgane, mangelnde Stimulation oder innere Blockaden hervorgerufen werden. Eine eingeschränkte Fähigkeit, Höhepunkte zu erleben, kann zudem mit Vaginismus oder anderen Formen der sexuellen Funktionsstörungen zusammenhängen. Einige Frauen fühlen zwar Erregung, aber es gelingt ihnen nicht, den Höhepunkt zu erreichen, selbst wenn sie stimuliert werden. Dies kann die sexuelle Unzufriedenheit verstärken und zu weiterem Stress oder Frustration führen.

5. Emotionale Auswirkungen

Die sexuelle Unzufriedenheit kann zu Selbstzweifeln, Beziehungsproblemen und sogar Depressionen führen. Frauen, die unter einer Erregungsstörung leiden, fühlen sich oft unsicher oder unzureichend, was das Selbstwertgefühl und das Vertrauen in intime Beziehungen beeinträchtigen kann. Emotionale Belastungen wie Angst, Schuldgefühle oder frühere negative Erfahrungen können die Symptome zusätzlich verstärken. In vielen Fällen führt die ständige Auseinandersetzung mit der Problematik zu einem Vermeidungsverhalten, bei dem betroffene Frauen sexuelle Kontakte gänzlich meiden, um unangenehme Situationen zu umgehen.

Mögliche Ursachen einer Erregungsstörung

Physische Ursachen

  • Hormonelle Ungleichgewichte: Niedrige Östrogenspiegel, insbesondere in den Wechseljahren, können die Lubrikation und das sexuelle Verlangen reduzieren.
  • Durchblutungsstörungen: Eine mangelhafte Durchblutung der Genitalregion kann die Erregung beeinträchtigen.
  • Chronische Erkrankungen: Diabetes, Bluthochdruck oder neurologische Erkrankungen können eine Rolle spielen.
  • Medikamente: Antidepressiva, Blutdrucksenker oder hormonelle Verhütungsmittel können als Nebenwirkung das sexuelle Verlangen senken.
  • Genitale Schmerzen: Beschwerden wie Vaginismus oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können die sexuelle Erregbarkeit beeinflussen.

Psychische Ursachen

  • Stress und Angst: Psychische Belastungen können die sexuelle Erregung hemmen.
  • Vergangene Traumata: Sexuelle Gewalt oder Missbrauch können zu anhaltenden Erregungsstörungen führen.
  • Selbstwertprobleme: Ein negatives Körperbild kann dazu führen, dass Frauen sich nicht entspannt fühlen.
  • Probleme in der Partnerschaft: Emotionale Distanz oder unausgesprochene Konflikte beeinflussen die sexuelle Reaktion.

Beziehungsbedingte Faktoren

  • Mangelnde Kommunikation: Fehlende offene Gespräche über sexuelle Bedürfnisse und Vorlieben können das Problem verstärken.
  • Emotionale Distanz: Unausgesprochene Konflikte in der Partnerschaft beeinflussen die sexuelle Erregung negativ.
  • Routine und Langeweile: Ein Mangel an sexueller Abwechslung kann das Interesse reduzieren.

Diagnose und Behandlung

1. Diagnosestellung

Die Diagnose einer sexuellen Funktionsstörung erfolgt durch eine umfassende Anamnese, in der Ärztinnen und Ärzte die Krankengeschichte, aktuelle Beschwerden und mögliche Einflussfaktoren erheben. Ergänzend können hormonelle Tests zur Überprüfung des Östrogen-, Testosteron- oder Prolaktinspiegels durchgeführt werden. Auch gynäkologische Untersuchungen sind entscheidend, um organische Ursachen wie Infektionen oder Gewebeveränderungen auszuschließen. Psychologische Tests und Gespräche helfen dabei, emotionale oder beziehungsbedingte Faktoren zu erkennen, die zu einer Erregungsstörung beitragen könnten. Das MSD Manual bietet zusätzlich fundierte Informationen zur Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten.

2. Behandlungsmöglichkeiten

Medizinische Therapie

  • Hormontherapie: Östrogenhaltige Cremes oder systemische Hormontherapien können helfen, die vaginale Lubrikation zu verbessern und das sexuelle Verlangen zu steigern.
  • Medikamentöse Optionen: In einigen Fällen werden Medikamente wie Flibanserin (Addyi) zur Behandlung von Erregungsstörungen eingesetzt. Diese Medikamente können helfen, das sexuelle Verlangen zu normalisieren.
  • Behandlung von Störungen des sexuellen Verlangens: In manchen Fällen sind mehrere Behandlungen notwendig, um die beste Wirkung zu erzielen. Eine Kombination aus hormoneller Therapie, psychologischer Beratung und Lebensstilveränderungen kann sinnvoll sein.

Psychologische und Verhaltenstherapien

  • Sexualtherapie: Eine individuell angepasste Therapie, sei es als Einzel- oder Paartherapie, kann helfen, negative sexuelle oder andere Erfahrungen zu verarbeiten und Blockaden zu lösen.
  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): In der kognitiven Verhaltenstherapie werden Frauen ermutigt, ihr sexuelles Erleben zu reflektieren, negative Denkmuster zu erkennen und eine gesündere sexuelle Einstellung zu entwickeln.
  • Stressbewältigungstechniken: Methoden wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern, was sich positiv auf die Libido auswirken kann.

Natürliche und alternative Methoden

  • Pflanzliche Mittel: Nahrungsergänzungsmittel wie Maca-Wurzel oder Ginseng fördern die Durchblutung und können sich positiv auf die sexuelle Reaktion auswirken.
  • Kegelübungen: Das gezielte Training der Beckenbodenmuskulatur verbessert die sexuelle Sensibilität und unterstützt das Lustempfinden.
  • Masturbation und sexuelle Praktiken: Frauen können durch das Erkunden des eigenen Körpers lernen, ihre sexuelle Empfindung zu steigern und ihre individuellen Bedürfnisse besser zu verstehen.

Erregungsstörung der Frau Symptome: Sexuelle Störung überwinden

Die Erregungsstörung der Frau ist ein komplexes, aber behandelbares Problem, das durch viele Faktoren beeinflusst wird. Eine gezielte Diagnose und eine individuell angepasste Therapie können helfen, die sexuelle Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Offene Kommunikation, medizinische Unterstützung und eine gesunde Lebensweise spielen dabei eine entscheidende Rolle. Betroffene sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um ein erfüllteres Sexualleben zu führen. Sexualstörungen, Orgasmusstörungen und Infektionen können ebenfalls eine Rolle spielen. Das subjektive Erleben, der Penis, die Geschlechtsorgane und auch durchgeführte Operationen können sich auf die sexuelle Befriedigung auswirken.

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