
Als Chris Steiner, Gründer von Abnehmen im Liegen, eines Morgens einen Rückruf erhielt, rechnete er mit allem – aber nicht mit einem Aha-Erlebnis der besonderen Art. „Ich wurde von einer Frauenstimme angerufen. Sympathisch, gescheite Fragen. Die ist sicher hübsch und gepflegt, dachte ich“, erzählt Steiner mit einem Schmunzeln. Erst gegen Ende des Gesprächs wurde ihm klar: Er hatte nicht mit einer menschlichen Mitarbeiterin gesprochen, sondern mit einer KI.
Was für viele Unternehmen noch wie Zukunftsmusik klingt, ist für Steiner bereits gelebte Realität und ein strategischer Vorteil im täglichen Geschäft. KI-basierte Kommunikation wird im Franchise-System gezielt eingesetzt: zur Terminvereinbarung, Qualifizierung und Entlastung der Partnerbetriebe. In diesem Interview spricht Chris Steiner über Chancen, Grenzen und seine Vision für die Branche.
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KI und Vertrieb – wie soll das denn funktionieren?
„Es war für mich faszinierend – dieses Gefühl, dass da eine Computerstimme mit mir kommuniziert, die ich nicht als solche eingeordnet hätte. Erst an den Nachfragen von mir scheiterte sie.“ Was wie eine Anekdote klingt, war für ihn ein prägender Augenblick und zugleich ein Wendepunkt im Denken über Technologie im Kundenkontakt.
Denn dieser Anruf war nicht irgendein Roboter-Dialog, wie man ihn von tausenden Hotlines kennt. Die Stimme wirkte souverän, stellte kluge Anschlussfragen, hatte Timing und Ruhe. „Sie war nicht plump oder mechanisch, sondern vorbereitet, charmant und effizient. Das war ein echter Gamechanger in meinen Augen.“ Für Steiner stand in diesem Moment fest: Die Zeit, in der man Künstliche Intelligenz nur in Pilotprojekten testet, ist vorbei. „Diese Technologie ist nicht mehr Zukunftsmusik: sie ist reif fürs echte Leben, für echte Prozesse, für echte Kundenbeziehungen.“
Der richtige KI-Einsatz: wertvoller als bisher gedacht?
„Jeder nicht wahrgenommene Termin kostet den Partner 700 bis 900 Euro.“ – Chris Steiner
In einem Franchise-System mit hoher Frequenz und klaren Vertriebszielen ist ein gut gesteuertes Terminmanagement zentral. Gerade hier entfaltet KI ihre Stärke: Sie übernimmt automatisiert die Qualifizierung von Leads, ruft zuverlässig zurück, beantwortet Standardfragen – und organisiert Termine effizienter, als es ein Mensch je dauerhaft leisten könnte.
„Wir haben uns lange gefragt, wie wir das Problem mit No-Shows und verpassten Rückrufen lösen“, so Steiner. „Denn: Ein entgangener Ersttermin ist für unsere Partner bares Geld – bis zu 900 Euro Verlust und mehr, wenn man die Customer Lifetime Value miteinrechnet.“ Die KI füllt genau diese Lücke. Sie sorgt dafür, dass Leads schnell kontaktiert und professionell eingestuft werden. „Wir verbrennen kein Geld mehr durch Verzögerung oder schlechte Erreichbarkeit. Unsere KI ist ein intelligentes Verkaufstool, das nicht schläft, keine Pausen braucht und zuverlässig performt.“
Weitere Entwicklungsschritte notwendig
So beeindruckend die technischen Fortschritte sind, Steiner bleibt realistisch: „Die KI ist heute schon verdammt gut – aber noch nicht fehlerfrei.“ Was fehle, sei kein Know-how, sondern das tiefe Verständnis für Zwischentöne. „Die Unterscheidbarkeit zwischen Mensch und Maschine verschwindet zunehmend, ja – aber echtes Kontextverständnis, Mitgefühl, die Fähigkeit, in einer emotional aufgeladenen Situation feinfühlig zu reagieren – das ist für Maschinen schwer zu lernen.“
Deshalb setzt Steiner weiter auf das Zusammenspiel aus Technologie und Mensch. „Face-to-Face bleibt ein menschliches Spielfeld. Beratung, Beziehung, Nähe – das kann kein Roboter ersetzen.“ Für ihn ist klar: KI soll nicht ersetzen, sondern ergänzen. „Empathie und Nächstenliebe sind nicht programmierbar. Aber alles Drumherum, das kann, ja muss automatisiert werden.“
Jobvernichtung durch Terminator und Co.?
„Die Angst vor Jobverlust ist da. Aber diese Systeme schaffen neue Rollen – gerade in der Beautybranche.“
Chris Steiner sieht die Entwicklung differenziert. Ja, gewisse Aufgaben – etwa wiederkehrende Administrationsprozesse – würden künftig maschinell erledigt. Doch gleichzeitig entstünden neue Rollen: „Statt Mails abzuarbeiten, können sich Mitarbeiter stärker auf die Kundenbindung konzentrieren. Statt Rückrufe zu tätigen, beraten sie intensiver. Die Menschen rücken näher an den Kunden, und die KI kümmert sich um den Rest.“
Ein besonders spannendes Feld ist für ihn das Empfehlungsmarketing. „Wir bauen gerade eine Lösung, die dieses Thema völlig neu denkt: automatisiert, systematisiert, digital getrieben, aber mit menschlicher Relevanz.“ Der Effekt: Es wird öfter genutzt, bringt mehr Leads, spart Zeit und steigert die Abschlussquote. Für Steiner ein klares Beispiel dafür, wie durch KI nicht Jobs verschwinden, sondern Wirkung entsteht.
Abnehmen im Liegen ist gerüstet für die KI
„Wir sind bereit dafür. Ab Herbst stellen wir die ersten Tools vor.“
Für den Herbst kündigt Steiner den nächsten Schritt an: die Einführung KI-gestützter Module für Terminmanagement, etc. Alles mit dem Ziel, Partnerbetriebe effizienter, skalierbarer und unabhängiger zu machen – bei gleichzeitig höherer Kundenbindung.
„Wir verstehen KI nicht als Gimmick, sondern als Infrastruktur. Und genau so werden wir sie auch in unser System integrieren“, erklärt Steiner. Die wichtigste Botschaft an seine Partner: Keine Angst vor der Technik. Sondern ein offener Blick auf Chancen, die man sich heute noch nicht einmal vorstellen kann. „Die Frage muss lauten: Wo liegt die Chance für mich? Und wie nutze ich sie, bevor es andere tun?“
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