Heißhunger vor der Periode: Ursachen, Auswirkungen und wirksame Strategien zur Kontrolle

Was sind die Gründe für Heißhungerattacken vor der Periode?
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Warum kommt der Heißhunger kurz vor der Menstruation?

Erst einmal vorweg: Heißhungerattacken in den Tagen vor der Periode sind völlig normal und betreffen viele Frauen. Besonders der unkontrollierbare Drang nach süßem und salzigem Essen wie Schokoriegel, Kuchen und Schokolade, Burger und Pizza ist ein häufiges Symptom des Menstruationszyklus.

Doch warum tritt dieses Verlangen auf? Die Ursachen sind vielschichtig und reichen von hormonellen Schwankungen über eine veränderte Insulinsensitivität im Gehirn bis hin zu einem Abfall der Glückshormone Dopamin und Serotonin. Neben Heißhunger zählen Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Brustspannen zu den häufigsten typischen Symptomen.

In diesem Artikel beleuchten wir die biologischen Hintergründe des Heißhungers vor der Periode und zeigen eine Sammlung an Tipps, um Heißhunger anzunehmen und eine effektive Strategie zu entwickeln.

Warum kommt der Heißhunger vor der Periode?

1. Der Einfluss von Hormonen auf den Stoffwechsel

Der Menstruationszyklus besteht aus verschiedenen Phasen, in denen sich die Hormonproduktion verändert. In der Lutealphase, also nach dem Eisprung, steigt der Spiegel des Gelbkörper- oder Schwangerschaftshormons (Progesteron, lateinisch pro gestare) an, während Östrogen sinkt.

Diese Veränderungen beeinflussen den Stoffwechsel und führen dazu, dass der Körper mehr Energie benötigt – bis zu 350 kcal pro Tag. Viele Frauen haben daher ein verstärktes Verlangen nach kohlenhydratreichen Lebensmitteln, da sie kurzfristig Energie liefern und die Stimmung stabilisieren.

2. Dopamin und Serotonin: Glückshormone und Heißhunger

Kurz vor der Menstruation kommt es zu einem Abfall der Glückshormone Dopamin und Serotonin, was sich negativ auf die Stimmung auswirkt. Der Körper reagiert darauf mit einem verstärkten Verlangen nach Lebensmitteln, denen Glückshormone ausgeschüttet werden – wie Schokolade oder kohlenhydratreiche Snacks.

Viele Betroffene leiden in dieser Zeit unter Stimmungsschwankungen, was wiederum das emotionale Essverhalten verstärken kann.

3. Insulinsensitivität im Gehirn und Blutzuckerschwankungen

In der Lutealphase verändert sich die Insulinsensitivität – insbesondere im Gehirn. Dies kann zu einer Insulinresistenz im Gehirn führen, wodurch der Blutzuckerspiegel schneller abfällt.

Die Folge: Heißhungerattacken auf schnelle Energielieferanten wie Süßigkeiten oder Schokoriegel, die den Blutzuckerspiegel kurzfristig anheben, ihn aber schnell wieder zurück in den Keller treiben.

4. Der Einfluss auf Verhalten und das Herz-Kreislauf-System

Hormonelle Veränderungen beeinflussen nicht nur den Appetit, sondern auch das Verhalten. Ein erhöhter Dopamin-Spiegel führt normalerweise zu mehr Motivation und Wohlbefinden. Da dieser aktivierende Einfluss fehlt, greifen viele Frauen unbewusst zu Essen als Stimmungsaufheller.

Darüber hinaus hat der Menstruationszyklus auch Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, da Wassereinlagerungen und schwankender Blutdruck in der Lutealphase häufiger auftreten.

Strategien gegen Heißhunger vor der Periode

1. Ernährung: Welche Lebensmittel helfen wirklich?

Statt sich Heißhungerattacken hilflos hinzugeben, hilft es, eine Strategie zu entwickeln und sich bewusst für nährstoffreiche Alternativen zu entscheiden. Empfehlenswert sind:

  • Komplexe Kohlenhydrate (Vollkornprodukte, Quinoa, Haferflocken)
  • Hochwertige Proteine (Linsen, Fisch, Eier)
  • Gesunde Fette (Avocados, Nüsse, Olivenöl)
  • Magnesiumreiche Lebensmittel (Dunkle Schokolade, Bananen) zur Unterstützung der Serotoninbildung
  • Ausreichend Wasser zu trinken, um unnötigen Hunger von Durst zu unterscheiden

2. Bewegung und Stressabbau als natürliche Appetitzügler

Sport kann Heißhungerattacken reduzieren, indem er den Dopamin- und Serotoninspiegel auf natürliche Weise anhebt. Besonders hilfreich sind:

  • Leichte Ausdauersportarten wie Laufen oder Schwimmen
  • Yoga und Meditation zur Stressbewältigung
  • Krafttraining, um die Insulinsensitivität zu verbessern

3. Achtsamkeit und bewusstes Essen

Es hilft, reinspüren und überlegen, ob es sich tatsächlich um Hunger oder eher um eine emotionale Reaktion handelt. Wer regelmäßig isst und sich Zeit für Mahlzeiten nimmt, kann den Körper besser verstehen und Heißhunger gezielt reduzieren.

4. Wissen über die eigene Biochemie: Bildung von COMT und MAO

Die Enzyme COMT (Catechol-O-Methyltransferase) und MAO (Monoaminoxidase) spielen eine zentrale Rolle im Abbau von Dopamin und Serotonin. Bei manchen Menschen ist die Aktivität dieser Enzyme genetisch bedingt stärker oder schwächer, weshalb sie unterschiedlich stark auf Heißhunger reagieren.

Menschen haben unterschiedlich starke Schwankungen ihrer Hormone, weshalb individuelle Strategien zur Kontrolle von Heißhunger hilfreich sein können.

Fazit: Heißhunger vor der Periode verstehen und kontrollieren

Heißhungerattacken sind ein natürlicher Bestandteil des weiblichen Zyklus und treten häufig im Rahmen des PMS auf. Die hormonellen Schwankungen in der Lutealphase verstärken die Gelüste nach süßen oder salzigen Lebensmitteln, wobei der Körper nach einer schnellen Energiequelle sucht. Viele Frauen greifen in dieser Zeit zu ungesunden Snacks wie Schokolade, Keksen oder einem Chip, um den kurzfristigen Energiebedarf zu decken.

Doch wer die biologischen Hintergründe versteht, kann gezielt gegensteuern. Eine bewusste Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement und achtsames Essen helfen dabei, den Heißhunger zu kontrollieren. Durch kleine, aber effektive Anpassungen lässt sich eine persönliche Strategie entwickeln, um sich auch in der prämenstruellen Phase wohlzufühlen.

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