
Übelkeit kann uns Frauen in den verschiedensten Lebenslagen treffen: sei es während der Menstruation, in der Schwangerschaft, bei Migräne, als Nebenwirkung von Medikamenten oder durch Stress. Das flaue Gefühl im Magen beeinträchtigt oft unseren Alltag, unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden. Doch was hilft wirklich? In diesem Artikel findest du hilfreiche, alltagstaugliche und sanfte Methoden, um Übelkeit gezielt zu lindern – speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse von Frauen. Viele Tipps helfen auch bei Übelkeit und Erbrechen oder wenn Bauchschmerzen, Schwindel oder eine gestörte Verdauung hinzukommen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Übelkeit überhaupt?
Übelkeit, medizinisch auch als Nausea bezeichnet, ist ein unangenehmes Gefühl im Oberbauch, das oft mit Brechreiz oder Appetitlosigkeit einhergeht. Sie ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das auf unterschiedlichste Ursachen hinweisen kann. Manchmal verschwindet sie schnell wieder, manchmal dauert sie länger an oder kehrt regelmäßig zurück.
Wie entsteht Übelkeit?
Im Gehirn befindet sich das sogenannte Brechzentrum, das auf Reize aus dem Magen-Darm-Bereich, dem Gleichgewichtssinn oder dem Geruchssinn reagiert. Wird dieses Zentrum aktiviert, entsteht Übelkeit – oft begleitet von Schwindel, Blähung oder Brechreiz. Der Körper warnt uns auf diese Weise vor inneren oder äußeren Belastungen.
Ursachen für Übelkeit
Zu den häufigsten Auslösern zählen:
- Hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft, Zyklus)
- Verdorbene Speisen oder Magen-Darm-Infekte
- Migräne
- Reisekrankheit (Kinetose)
- Medikamente (z. B. bestimmte Arzneimittel mit starkem Wirkstoff wie Chemotherapie)
- Psychische Belastungen (Stress, Angst)
- Erkrankungen der Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse oder des Darm
Übelkeit sollte also immer ganzheitlich betrachtet werden – sowohl körperlich als auch seelisch.
Was tun gegen Übelkeit? Sanfte Hausmittel und bewährte Tipps
Du fragst dich: Was tun gegen Übelkeit – ganz ohne starke Medikamente? Hier findest du bewährte Hausmittel, natürliche Helfer und einfache Tricks für den Alltag, die nicht nur bei leichter Übelkeit helfen, sondern auch Linderung bei Übelkeit und Erbrechen verschaffen können.
1. Ingwer – die natürliche Wunderknolle
Ingwer ist eines der bekanntesten Hausmittel gegen Übelkeit. Die Wurzel enthält sogenannte Gingerole, die auf den Magen-Darm-Trakt beruhigend wirken.
Anwendungsmöglichkeiten:
- Frischen Ingwer in Scheiben schneiden und als Tee aufbrühen
- Ingwerbonbons lutschen
- Ingwertropfen oder Kapseln einnehmen (z. B. in der Schwangerschaft oder insbesondere bei Reisekrankheit)
Zusammenfassung: Ingwer wirkt entzündungshemmend, krampflösend und ist vielseitig einsetzbar – besonders hilfreich bei Übelkeit durch hormonelle Schwankungen oder Reisen.
2. Pfefferminze – beruhigt Magen und Nerven
Pfefferminztee oder ätherisches Pfefferminzöl kann bei Übelkeit wahre Wunder wirken – besonders, wenn der Magen „verkrampft“ ist.
Anwendung:
- Eine Tasse Pfefferminztee nach dem Essen trinken
- Einen Tropfen Pfefferminzöl auf ein Taschentuch geben und daran riechen
- Pfefferminzöl verdünnt auf die Schläfen oder das Handgelenk auftragen
Zusammenfassung: Pfefferminze wirkt entspannend auf den Magen und ist ideal bei nervös bedingter Übelkeit oder Völlegefühl.
3. Kleine Mahlzeiten statt leerem Magen
Gerade Frauen mit schwankendem Blutzucker oder morgendlicher Übelkeit (z. B. in der Frühschwangerschaft) profitieren von kleinen, regelmäßigen Mahlzeiten.
Tipps für den Alltag:
- Morgens im Bett eine Zwieback- oder Reiswaffel knabbern
- Alle 2–3 Stunden eine Kleinigkeit essen
- Auf zu fettiges oder zu süßes Essen verzichten
Zusammenfassung: Ein leerer Magen verstärkt Übelkeit oft. Regelmäßige, leichte Snacks stabilisieren den Kreislauf, entlasten den Magen und können so Übelkeit vorbeugen. Besonders Zwieback ist gut verträglich und hilft gegen Übelkeit.
4. Akupressur und Akupunktur
Ein altbewährter Trick aus der TCM: Druck auf bestimmte Punkte kann Übelkeit lindern – besonders an den Handgelenken.
Beispiele:
- Der sogenannte Nei-Kuan-Punkt (P6): Zwei Fingerbreit unterhalb des Handgelenks zwischen zwei Sehnen
- Sanft drücken oder Massieren mit den Fingern
- Alternativ: Spezielle Akupressur-Armbänder (z. B. gegen Reiseübelkeit)
Zusammenfassung: Akupressur hilft besonders gut bei Reisekrankheit, stressbedingter Übelkeit oder in der Schwangerschaft – ganz ohne Nebenwirkungen.
5. Kamille – der Klassiker bei Magenproblemen
Kamille beruhigt nicht nur den Magen, sondern wirkt auch entzündungshemmend und krampflösend.
Anwendung:
- Kamillentee langsam und in kleinen Schlucken trinken
- Eine warme Kamillenkompresse auf den Bauch legen
Zusammenfassung: Kamille ist besonders hilfreich bei Magen-Darm-Infekten, Bauchschmerzen oder nervösem Magen und sorgt für sanfte Linderung.
6. Entspannung gegen stressbedingte Übelkeit
Nicht selten ist Übelkeit ein Zeichen von psychischer Überforderung. Stress, Angst oder Trauer schlagen vielen Frauen auf den Magen.
Entspannungstechniken:
- Atemübungen oder Meditation
- Progressive Muskelentspannung
- Sanfte Yoga-Übungen
- Ein Spaziergang an der frischen Luft
Zusammenfassung: Entspannung lindert nicht nur das Magengefühl, sondern auch die Ursache der Übelkeit – ideal bei psychosomatischen Beschwerden.
7. Aromatherapie – Düfte gegen Übelkeit
Bestimmte ätherische Öle können helfen, die Übelkeit zu vertreiben. Der Duft beeinflusst direkt das vegetative Nervensystem.
Empfohlene Öle:
- Zitronenöl (erfrischend)
- Pfefferminzöl (kühlend)
- Lavendelöl (beruhigend)
Anwendung: Ein paar Tropfen auf ein Taschentuch geben und daran riechen, Duftlampe verwenden oder sanft auf die Haut auftragen (verdünnt mit Trägeröl).
Zusammenfassung: Aromatherapie wirkt schnell und unkompliziert – perfekt für unterwegs oder bei plötzlicher Übelkeit durch starken Geruch oder psychische Reize.
8. Viel trinken – aber das Richtige!
Dehydration verstärkt Übelkeit. Doch nicht jedes Getränk ist geeignet. Kohlensäure, Kaffee oder Fruchtsäfte können den Magen reizen.
Empfehlungen:
- Stilles Wasser
- Kräutertee (z. B. Kamille, Fenchel, Melisse)
- Elektrolytlösungen bei Durchfall oder Erbrechen
Zusammenfassung: Flüssigkeit hilft, den Kreislauf zu stabilisieren und den Magen zu beruhigen – aber sanft und ohne Reizstoffe. Am besten in kleinen Schlucken trinken, um Brechreiz zu vermeiden.
9. Medikamente – wenn nichts anderes hilft
Manchmal reichen Hausmittel nicht aus. Es gibt rezeptfreie und rezeptpflichtige Medikamente, die bei starker oder chronischer Übelkeit helfen können.
Beispiele:
- Dimenhydrinat (z. B. bei Reiseübelkeit)
- Vomex A, MCP-Tropfen (nur auf ärztliche Empfehlung)
- Globuli oder pflanzliche Mittel (z. B. Nux Vomica)
In der Apotheke findest du auch spezielle Arzneimittel mit geeignetem Wirkstoff gegen Übelkeit und Erbrechen – oft empfohlen für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.
Wichtig: Besonders in der Schwangerschaft oder bei bestehenden Erkrankungen solltest du ärztlichen Rat einholen, bevor du Medikamente einnimmst.
Zusammenfassung: Medikamente können schnell helfen – aber sie sollten nicht die erste Wahl sein und nur gezielt eingesetzt werden.
Spezielle Situationen: Was hilft wann?
Übelkeit in der Schwangerschaft
- Kleine, kohlenhydratreiche Mahlzeiten
- Viel frische Luft
- Ingwer (nach Rücksprache mit Ärztin/Arzt)
- Vitamin B6-Präparate (ärztlich begleitet)
- Akupressur-Armbänder
Übelkeit während der Periode
- Wärme (Wärmflasche)
- Entspannungsübungen
- Kamillentee oder Fencheltee
- Leichte Bewegung
Übelkeit bei Migräne
- Dunkler, ruhiger Raum
- Pfefferminzöl auf die Schläfen
- Viel Wasser trinken
- Migränemedikamente (nach ärztlicher Absprache)
Übelkeit durch Stress oder Angst
- Meditation oder Atemübungen
- Lavendelöl zur Beruhigung
- Gespräche mit vertrauten Personen
- Auszeiten bewusst einplanen
Wann solltest du zur Ärztin gehen?
Nicht jede Übelkeit ist harmlos. In bestimmten Fällen ist ein Arztbesuch dringend angeraten:
- Übelkeit über mehrere Tage ohne erkennbare Ursache
- Häufiges Erbrechen
- Blut im Erbrochenen
- Starke Schmerzen im Oberbauch
- Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit
- Übelkeit in Verbindung mit Gelbfärbung der Haut (Hinweis auf Leberprobleme)
Dein Körper sendet dir Signale – nimm sie ernst, besonders wenn die Übelkeit länger anhält oder immer wiederkehrt.
Fazit: Was tun gegen Übelkeit?
Übelkeit ist zwar unangenehm, aber oft mit einfachen Mitteln in den Griff zu bekommen. Die besten Helfer sind:
- Ingwer, Pfefferminze, Kamille und Kräutertee
- Regelmäßige, leichte Mahlzeiten mit Zwieback
- Aromatherapie, Akupressur und Entspannung
- Ausreichend Flüssigkeit in kleinen Schlucken
- Gezielte Arzneimittel aus der Apotheke – nur wenn nötig
Wenn du lernst, auf deinen Körper zu hören und deine Bedürfnisse ernst zu nehmen, kannst du Übelkeit frühzeitig erkennen und gezielt gegensteuern. So gewinnst du wieder mehr Lebensqualität und Wohlbefinden – egal in welcher Lebensphase du dich gerade befindest.
Wenn du regelmäßig mit Übelkeit zu kämpfen hast, sprich mit deiner Hausärztin oder Gynäkologin. Gemeinsam findet ihr die passende Lösung – sanft, effektiv und ganz auf dich abgestimmt.
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